Natürliche Wege zur hormonfreien Verhütung – was Frauen wissen sollten
FemHealth Gast Blog verfasst von: Eva-Maria Haag - Viva Hormona
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Immer mehr Frauen wünschen sich eine Verhütung, die ohne hormonelle Wirkungen auf ihren Körper auskommt – sei es wegen Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten oder dem Wunsch, den eigenen Körper und Zyklus besser kennenzulernen. Doch welche Alternativen gibt es eigentlich zur Pille & Co.? Und wie sicher sind sie wirklich?
In diesem Beitrag stelle ich dir bewährte hormonfreie Methoden vor und zeige, worauf du achten solltest, wenn du natürlich – aber verantwortungsvoll – verhüten möchtest.
Vielfalt der Verhütung – ein Überblick
Hormonelle Verhütungsmethoden wie die Antibabypille, Hormonspirale, -pflaster, -spritze oder das Implanon greifen direkt in das fein abgestimmte Zusammenspiel weiblicher Hormone ein.
Viele Frauen berichten über Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Libidoverlust, Migräne oder depressive Verstimmungen.
Hinzu kommen das wachsende Bedürfnis nach einem natürlichen Lebensstil und der Wunsch, wieder mehr mit dem eigenen Körper im Einklang zu leben.
Die Folge: Das Interesse an hormonfreier Verhütung wächst stetig – doch viele fühlen sich zunächst unsicher, was die Alternativen angeht, sollten dabei aber auch die Anforderungen und Bedürfnisse des Sexualpartners mit einbeziehen.
Die symptothermale Methode – auch bekannt als NFP (natürliche Familienplanung)
Die symptothermale Methode kombiniert Fruchtbarkeitsanzeichen wie
Basaltemperaturmessung morgens gleich nach dem Aufwachen
Beobachtung des Zervixschleims
Beschaffenheit und Lage des Muttermundes
optional Brustsyndrom, Mittelschmerz, gesteigerte Libido und Zwischenblutungen
in Verbindung mit einer Zyklusdokumentation.
Bei konsequenter Anwendung gilt sie als sehr sicher (Pearl-Index 0,4–1,8).
Tolle Unterstützung sind Zykluscomputer oder spezielle Apps – sie ersetzen aber nicht das nötige Wissen, das idealerweise in einem Kurs oder durch fundierte Literatur vermittelt wird.
NFPBerater/innen sind einfach über das Internet zu finden – eine nicht korrekte Anwendung oder „kleine Ausnahmen“ können bereits zu einer Schwangerschaft führen.
Barrieremethode: Kondom
Eine sehr unkomplizierte und einfache Verhütungsmethode – ist hormonfrei und schützt zusätzlich vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Barrieremethode: Diaphragma
Das Diaphragma wird in der gynäkologischen Praxis individuell angepasst und mit einem Verhütungsgel auf Milchsäurebasis eingesetzt.
Es wird vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt und erst nach dem Geschlechtsverkehr (nach 6–8 Stunden) wieder entfernt. Findet mehrfacher Sex statt, muss das Verhütungsgel erneut angewendet werden.
Diese Art der Verhütung ist in ihrer Anwendung etwas aufwändiger und benötigt für den richtigen Sitz und Schutz Erfahrung (Pearl-Index 12 -18), ist jedoch eine gute Option für Frauen, die ohne Hormone verhüten möchten.
Kupferprodukte: Spirale, Kette, Ball
Kupferspirale, -kette oder -ball wirken lokal in der Gebärmutter durch Kupferionen, die die Spermienbeweglichkeit hemmen.
Sie gelten als sehr sicher (Pearl-Index ca. 0,3–0,8) und bieten Schutz für mehrere Jahre – ganz ohne Hormone.
Der richtige Sitz sollte einmal pro Jahr in der gynäkologischen Praxis kontrolliert werden.
Auch nach dem Einsetzen sollte beobachtet werden, ob die Gebärmutter das Verhütungsmittel gut annimmt, da es sich um einen Fremdkörper handelt.
Wichtig zu wissen: In manchen Fällen kann die Periode stärker oder schmerzhafter werden.
Autorenprofil:
Ich bin zertifizierte Frauengesundheitsexpertin und Gründerin von Viva Hormona by Eva-Maria Haag Ltd.
Mein Schwerpunkt liegt auf hormoneller Balance, Zyklusgesundheit, PMS, Kinderwunsch und der Begleitung in der Prä-, Peri- und Postmenopause.
Ich arbeite mit einem ganzheitlichen Ansatz: fundiertes Wissen, naturheilkundliche Impulse und ein achtsamer Blick auf Körper, Zyklus und Wohlbefinden.
Mit Viva Hormona unterstütze ich Frauen, sich mit ihrem Körper zu verbinden – selbstbestimmt, bewusst und in ihrer weiblichen Kraft.